Madrid: Hermine braucht Tapetenwechsel

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Gerade deshalb finde ich es so wichtig, mich regelmäßig aus meiner Komfortzone heraus zu begeben, um mit neugierigen Augen aus einem anderen Blickwinkel auf die Welt zu kucken. Mich hat es im November kurzerhand nach Madrid verschlagen. Über airbnb habe ich mir ein Zimmer organisiert. Einen Koffer für Klamotten gepackt, meine zwei Computer mitgenommen und einen Monat in der spanischen Hauptstadt gearbeitet. Mit meinen 45 Jahren bin ich in Madrid wieder mal in einer WG gelandet. In einem winzigen Zimmer, einem Bad, das ich mir mit meinen drei spanischen Mitbewohner/innen teile und einer Küche, in der das Hauptleben um 23 Uhr vonstatten geht, wenn ich bereits im Bett liege.

Und was kann ich Euch sagen? Mir hätte nichts besseres passieren können! Meine Mitbewohner sind zauberhaft! Offen, herzlich und hilfsbereit. Alle drei haben genau wie ich schon mal in USA gelebt und das unkomplizierte „make yourself at home“-Gefühl, die Einstellung, dass sich Gäste im eigenen Zuhause wohl fühlen sollen, von dort mitgebracht. Jeder darf so leben wie er will. Wenn die Türe zu ist, möchte man ungestört sein. In der Küche trifft man sich zu einem gemütlichen Ratsch.

Ich genieße es, in solchen Momenten neu anzufangen. Wie ein unbeschriebenes Blatt darf ich Menschen gegenübertreten, die nicht mit einer bestehenden Meinung, langjähriger Erfahrung oder eigenen Erwartungen an mich heran treten. Es kann durchaus sein, dass sie mich nicht für besonders intelligent halten. Ich verstehe Spanisch zwar recht gut, aber mit dem Sprechen klappt es mal besser eher aber schlechter. Aber auch das ist eine interessante Erfahrung: Sprachlosigkeit! Und das mir, die ich sonst nicht auf den Mund gefallen bin. Dankenswerter Weise könnte ich auf Englisch ausweichen. Aber genau wie mit all den materiellen Dingen, die uns umgeben, ist weniger manchmal mehr. Freundlichkeit und Herzlichkeit lassen sich auch ohne die perfekten Worte zum Ausdruck bringen.

Übrigens: Wenn du wissen willst, was eine Auszeit, bei der man sich aus dem eigenen Alltag raus nimmt, mit einer schamanischen Visionssuche gemeinsam hat, dann lies gerne hier nach: verakubeile.com

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